»THE CITY BEAUTIFUL«
KAY WALKOWIAK
09. SEPTEMBER - 30. OKTOBER 2016
Kuratiert von Celina Basra
»If Utopia is already there, it is not a matter of the future anymore.
Utopia is not so much the goal, but the path, or the process.«
Arno Böhler
»The City Beautiful« des Wiener Künstlers Kay Walkowiak ist eine filmische Arbeit zur indischen Corbusier-Stadt Chandigarh, die dieses Jahr zum Weltkulturerbe erklärt wurde, und zeigt seinen Blick auf die modernistische Vision geometrischer Ordnung in der fluiden Realität indischer Kultur.
Kay Walkowiak betrachtet die Frage nach der narrativen Fassbarkeit von Form und ihrer Funktion als Projektionsfläche zeitloser Utopien im globalen Kontext und thematisiert die Verfügbarkeit, Aneignung und Legitimation von (öffentlichem) Raum.
Die Modi der Aneignung modernistischer Visionen und architektonischer Utopien in der Gegenwart sind auch für den Ort der Galerie im Turm von fortdauernder Aktualität. Der visuelle Transfer der Bilder aus Chandigarh zeigt die Möglichkeit einer Öffnung der örtlichen Struktur rund um die Galerie im Turm auf und hält der vermeintlich statischen Architektur großer Utopien alternative Handlungsmöglichkeiten entgegen.
Die Ausstellung umfasst neben dem zweiten Teil der Chandigarh-Dokumentation Body of Concrete (2014) die in Varanasi entstandene Videoarbeit Melancholia (2013), die zum ersten Mal gezeigt wird, und die Lecture Utopian Spaces des Philosophen Arno Böhler in Sound und Bild (Graphik: Andreas Wesle). Kuratiert von Celina Basra
»Beide Orte, Chandigarh und auch die Karl-Marx-Allee, verbindet ihr Charakter einer Monumentalarchitektur mit dem Ziel, durch eine städtebauliche Maßnahme ein gesellschaftliches Ordnungsprinzip hervorzubringen. Die Bedürfnisse des Individuums werden der politischen Utopie einer Kollektivität untergeordnet. Diese Überschneidung, mag sie auch in ihrem Ursprung unterschiedliche politische Ausrichtungen haben, wird für mich in dem Augenblick spannend, in dem die Modi des Umgangs mit dem architektonischen Erbe Differenzen aufweisen. In Chandigarh ist über die Zeit eine Adaption der Architektur durch ihre Bewohner passiert. Alltägliche Handlungen und Bedürfnisse haben in ihrer Wiederholung eigene Räume hervorgebracht. Einzelne Gesten der Aneignung haben dazu geführt, dass gegebene Strukturen erweitert oder unterlaufen wurden. In diesen kleinen Gesten steckt das Potential zur Veränderung.«
Kay Walkowiak
In Zusammenarbeit mit ANDREAS WESLE. Mit freundlicher Unterstützung des Landes Salzburg.